Patient:innen im Blick: Optimale Hilfsmittelversorgung bei neurologischen Erkrankungen
Defizitäre Versorgung
Bei dem hohen Versorgungsbedarf der Patientinnen und Patienten kann es mitunter zu einer Über-, Unter- oder Fehlversorgung kommen. Die Gründe dafür sind vielschichtig: Sie reichen von einer fehlenden interprofessionellen Versorgung innerhalb der Fachabteilungen des Sanitätshauses über eine mangelnde Vernetzung der Leistungserbringenden bis hin zu einem spezialisierteren Schulungsbedarf der Mitarbeitenden, beispielsweise im Bereich patientenzentrierte Kommunikation.
Qualifizierung entwickelt
Gemeinsam haben die beiden Projektpartner Schlaganfall-Hilfe und rehaVital ein Schulungsprogramm für Sanitätshausmitarbeitende entwickelt. „Das neu erarbeitete Konzept soll die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Professionen im Sanitätshaus stärken sowie externe Leistungserbringende und am Versorgungsprozess beteiligte Dritte stärker einbinden – mit dem Ziel, die Hilfsmittelversorgung maßgeblich zu verbessern“, so Susann Huber, Business Development Managerin Homecare bei der rehaVital. Bei dem Pilotprojekt handelt es sich um eine Erweiterung der bislang angebotenen Neurofachberater-Schulung der rehaVital-Marke neuroVital, dessen Konzept in enger Zusammenarbeit mit der Schlaganfall-Hilfe um die Bereiche Interprofessionalität, Homecare und Kommunikation erweitert wurde. Die Stiftung bringt dabei ihre Erfahrungen aus ihrem Projekt „Qualifizierte Hilfsmittelberatung“ ein.
Vielfältige Schulungsinhalte
Zum Auftakt haben sechs Mitgliedsunternehmen der rehaVital mit insgesamt 21 Mitarbeitenden aus den Bereichen Reha- und Orthopädietechnik, HomeCare sowie Physiotherapie die Schulung absolviert. Diese vermittelt unter anderem neurologisches Basiswissen, gesetzliche Grundlagen der Hilfsmittelversorgung und Gesprächstechniken. Neben den medizinischen Inhalten werden therapeutische Vorgehensweisen und die entsprechende Hilfsmittelversorgung geübt.
Ganzheitliche Versorgung im Blick
„Wir möchten mit der neuen Qualifizierung das Verständnis für neurologische Erkrankungen wie den Schlaganfall stärken und die Zusammenarbeit der verschiedenen Gesundheitsberufe in Sanitätshäusern fördern“, betont Anna Engel, Rehabilitationsexpertin bei der Schlaganfall-Hilfe. „So werden Betroffene künftig ganzheitlich nach ihrem persönlichen Bedarf versorgt – das fördert die Genesung.“ Das Projekt wird evaluiert: Bei positiven Ergebnissen ist eine Fortsetzung angedacht.