INCORT GmbH & Co. KG: Paula Junge ist Deutschlands beste Auszubildende
Der Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks wird jährlich auf Kammer-, Landes- und Bundesebene durchgeführt. Die jeweils Besten qualifizieren sich für die nächste Stufe – so auch Paula Junge. In der BUFA Dortmund traf Frau Junge am 12. und 13. November 2021 auf die anderen Landessieger, um bei der Erstellung einer Orthese gegeneinander anzutreten und damit um den bundesweiten Sieg zu kämpfen. Auch hier konnte die INCORT-Auszubildende sich durchsetzen und den 1. Platz belegen und darf sich folglich beste Auszubildende Deutschlands nennen.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Orthopädietechnik-Mechanikerin zu werden?
Paula Junge: Ich habe als Jugendliche selbst mal ein Korsett getragen und bin so das erste Mal mit dem Handwerk in Berührung gekommen. Damals durfte ich schon einen Blick in die Werkstatt werfen und hatte so schon eine erste Idee vom Handwerk. Für mich war außerdem schon früh klar, dass ich etwas Handwerkliches machen möchte, so bin ich dann irgendwann bei der Orthopädietechnik gelandet.
Was war bis jetzt das schwierigste Projekt in Ihrer Ausbildung? Was waren die Highlights?
Paula Junge: Natürlich gab es in der Ausbildung viele neue Dinge zu lernen, das schwierigste Projekt war vielleicht mein Gesellenstück. Ich habe eine Schultergelenksorthese für einen Mann nach einem Motorradunfall gebaut – das war auf jeden Fall eine Herausforderung für mich. Die Highlights in meiner Ausbildung waren die Momente, in denen man direkt sehen konnte, dass das gebaute Hilfsmittel auch wirklich funktioniert und den Kund:innen, darunter viele Kinder, mein Hilfsmittel auch wirklich hilft.
Wie würden Sie interessierten Personen diesen Beruf schmackhaft machen?
Paula Junge: Unser Beruf ist eine schöne Kombination aus Handwerk, Medizin/Anatomie und Menschenkontakt. Durch die individuellen Hilfsmittel, die wir bauen, ist viel Abwechslung dabei.
Welche Stärken kann Paula Junge einbringen? Was führte zur Übernahme zur Gesellin?
Thomas Möller (Geschäftsführer INCORT): Paula zeichnet sich durch einen hohen Grad an Eigeninitiative und Empathie aus. Außerdem ist sie handwerklich stark und hat sich schon während der Ausbildung über das normale Maß hinaus engagiert. So hat Paula beispielsweise als Azubi-Reporterin für handwerk.com/Norddeutsches Handwerk über ihre Ausbildung berichtet und so zu mehr Bekanntheit für unsere Profession und den Ausbildungsberuf beigetragen. Wir haben Paula natürlich rechtzeitig einen festen Arbeitsvertrag als Gesellin bei INCORT angeboten. Aufgrund Ihrer Leistungen und der guten Integration in das bestehende Team hat sie uns die Entscheidung sehr einfach gemacht.
Möchten Sie über die Situation auf dem Arbeitsmarkt berichten?
Thomas Möller: Grundsätzlich geht es uns wahrscheinlich wie vielen Betrieben – Fachpersonal zu finden ist schwierig. Bei der Suche nach neuen Auszubildenden haben wir meistens noch die Auswahl zwischen mehreren Bewerber:innen und bilden in jedem Ausbildungsjahr 1-2 Orthopädietechniker:innen aus, immer natürlich mit der Perspektive, diese bei entsprechenden Leistungen dann auch zu übernehmen. Erfahrene Orthopädietechniker:innen zu finden ist dann schon sehr viel schwieriger, insbesondere in der Kinderorthopädie, unserem Schwerpunkt. Dazu kommt, dass im Landkreis Stade eigentlich keine weiteren Betriebe eine fundierte Ausbildung in der Orthopädietechnik anbieten. Wir haben permanente vakante Stellen in der OT und würden gerne noch erfahrene Techniker:innen einstellen, die Bewerbungen sind leider sehr überschaubar. Unsere Strategie ist es daher permanent und gut auszubilden, primär natürlich für den eigenen Bedarf.
Welche Bewerber:innen wünschen Sie sich für die Zukunft?
Thomas Möller: Wir wünschen uns Bewerber:innen, die Lust auf das Handwerk und auf die Arbeit mit Menschen haben und sich in unserem sehr spannenden Beruf, gemeinsam mit uns, weiterentwickeln möchten. Natürlich ist es toll, dann so eine Bewerberin wie Paula Junge zu finden, die richtig Gas geben und so hervorragende Ergebnisse hervorbringen.