Erfolgreiche Vernetzung beim 3. Tag der Patientenlotsen
Die Veranstaltung zielte darauf ab, die Vernetzung der Akteure im Gesundheitssystem zu fördern und mehr Sichtbarkeit für das Thema der Patientenlotsen zu schaffen. Denn trotz zahlreicher bundesweiter Projekte, die den Erfolg einer strukturierten Versorgung evidenzbasiert nachgewiesen haben, ist eine Überführung in die Regelversorgung auch weiterhin nicht absehbar.
Ein zentraler Fokus lag auf Projekten, die über das System der Gesetzlichen Krankenversicherung hinausgehen und bereits koordinierte Wegeleitungen für Menschen in komplexen Lebenslagen ermöglichen. Eine große Herausforderung bleibt die fehlende Anschluss-Finanzierung nach Beendigung innovationsfonds-gestützter Projekte. Zudem wurde die interprofessionelle Zusammenarbeit und Versorgungsteuerung intensiv diskutiert. Das komplexe und undurchsichtige Gesundheitssystem erschwert Betroffenen den Zugang zu notwendigen Leistungen, Therapien und Hilfsmitteln. Die übergreifende Zusammenarbeit und Verankerung von Leistungserbringern zwischen den verschiedenen Sozialgesetzbüchern (SGB) stellt eine Herausforderung dar, da unterschiedliche Finanzierungssysteme, Zuständigkeiten und Leistungsvoraussetzungen bestehen. Dies führt oft zu Schnittstellenproblemen und einem Mangel an integrierten Versorgungslösungen, insbesondere bei komplexen Lebenslagen oder chronischen Erkrankungen.
Eine effiziente Koordination zwischen diesen Systemen erfordert strukturelle Veränderungen, intensive interprofessionelle Zusammenarbeit und verbesserte Kommunikation zwischen den Akteuren. Patientenlotsen fungieren als Vermittler und versuchen, diese Lücken zu schließen, indem sie den Überblick über die verschiedenen SGB-Leistungen behalten und Patient:innen durch das komplexe System leiten. Dennoch bleibt die fehlende übergreifende Struktur ein Hemmnis. Es bedarf jetzt einer Initiative und eines Gesetzesentwurfs, der die Patientenlotsen in die Regelversorgung bringt!
An der Veranstaltung nahmen Vertreter:innen aus Politik und Fachgesellschaften, zahlreiche Lots:innen aus verschiedenen Indikationsfeldern (Schlaganfall, Herz-Kreislauf, Pädiatrie, etc.) sowie Krankenkassen wie AOK Plus, Bertelsmann BKK, Bosch BKK und Novitas BKK teil.
Bildnachweis: rehaVital Gesundheitsservice GmbH, im Bild v.l.n.r. Constantin Grosch, MdL Niedersachsen SPD, Vorstand DGM - Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke e.V., Prof. Dr. Lutz Hager, Vorstandsvorsitzender BMC - Bundesverband Managed Care e.V., Ole Gustafsson, Bereichsleiter Vertrieb & Krankenkassenmanagement, rehaVital Gesundheitsservice GmbH, Prof. Dr. Peter Löcherbach, Vorstand DGCC e.V., Deutsche Gesellschaft für Care- and Casemanagement e.V., Vanessa Dreibrodt, Kommunikation & Fundraising Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, Dr. Michael Brinkmeier, Vorstandsvorsitzender Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, Susann Huber, Business Development Managerin Homecare, rehaVital Gesundheitsservice GmbH.