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Sensomotorische Einlagen - Verbessern Sie die Biomechanik Ihres Körpers Schritt für Schritt

Sie möchten nicht nur Symptome lindern, sondern Ihren ganzen Körper wieder in die richtige Balance bringen? Dann könnten sensomotorische Einlagen für Sie das richtige sein. Diese innovativen Einlegesohlen sind nicht mit herkömmlichen orthopädischen Einlagen zu vergleichen, denn sie wirken durch neurodynamische Stimulation aktiv auf die Ursache vieler orthopädischer Beschwerden. So können sie Fehlbelastungen gezielt korrigieren und dabei helfen, gesunde Bewegungsabläufe aufzubauen. Hier beantworten wir die wichtigsten Fragen rund um sensomotorische Einlagen für Erwachsene und Kinder!

Fußgänger
© Andrea Piacquadio| Pexels
Was sind sensomotorische Einlagen und was ist der Unterschied zu orthopädischen Einlegesohlen?

Sensomotorische Schuheinlagen werden auch als propriozeptive oder neurodynamische Einlagen bezeichnet. Es handelt sich um eine dünne Einlegesohle für die Schuhe, die durch aktive Stimulation der Nervenzellen gezielt gegen die Ursachen von neuromuskulären Beschwerden wirkt und dabei ein ganzheitliches Prinzip verfolgt.

Denn unser Körper ist ein komplexer Organismus, in dem alles miteinander verbunden ist. Sensomotorische Schuheinlagen werden mit Pelotten ausgestattet, die ein individuelles Einlagenrelief bilden. Dieses Relief wirkt sich auf die Tiefenwahrnehmung unseres Gehirns aus und aktiviert oder hemmt je nach vorliegender Indikation bestimmte Muskeln.

 

 

Denn vor jeder Muskelaktivierung führt unser Gehirn eine Zustandsaufnahme durch, in der verschiedene Parameter wie die Position der Gelenke und die aktuelle Muskelspannung gemessen wird. Die ermittelten Informationen bestimmen darüber, wie stark die Muskulatur aktiviert oder entspannt wird.

Die Stimulationszonen der Einlegesohlen beeinflussen diese Parameter und greifen auf diese Weise gezielt in die vom Gehirn gesteuerte Muskelaktivität ein, um Bewegungsabläufe zu optimieren. Durch ständige Wiederholungen werden fehlerhafte Bewegungsmuster im Gehirn förmlich neu programmiert und durch gesunde Bewegungsmuster ersetzt.

Damit unterscheiden sich sensomotorische Sohlen von herkömmlichen orthopädischen Einlagen, die Fehlstellungen passiv ausgleichen und Schmerzen lindern, aber keine zielgerichtete sensomotorische Wirkung auf eine definierte Muskelgruppe haben.

 

Was bewirken die Einlagen?

Die sensorischen Impulse der Einlagen wirken im gesamten Körper und beeinflussen die Höhe der Spannung in den verschiedenen Muskeln sowie die Stellung der Gelenke. So können verspannte Muskeln gelöst, Muskelpartien präzise aktiviert und die gesamte Körperhaltung verbessert werden.

Die verschiedenen Stimulationszonen der Sohle greifen auf unterschiedlichen Ebenen in die natürliche Biomechanik ein. So können die Impulse im Bereich der Zehen die Wahrnehmung und Koordination positiv beeinflussen, während Impulse im Mittelfußbereich gezielt die Muskeln der Wade entspannen und damit auch eine Entlastung der Achillessehne erreichen.

Weitere Stimulationszonen regulieren die Muskelaktivität am Schienbein und am Wadenbein. Damit können sie Fehlstellungen der Füße und Beinachse korrigieren und stabilisieren darüber hinaus das Sprunggelenk, um das Risiko des Umknickens zu reduzieren. Durch das regelmäßige Tragen können Fehlhaltungen, muskuläre Dysbalancen und sportartspezifische Probleme nach und nach ausgeglichen und behoben werden. Schmerzen verschwinden und Patient:innen freuen sich über den Zugewinn an Fitness und Lebensqualität.

 

Wann sind sensomotorische Einlagen hilfreich?

Sensomotorische Einlagen können bei einer Vielzahl an Beschwerden hilfreich sein. Dazu gehören neurologische Probleme, Fußfehlstellungen sowie typische Belastungsfolgen und Dysbalancen der Muskeln, die bei bestimmten Sportarten auftreten. Hier einige Beispiele:

•    Fußfehlstellungen wie Plattfuß, Hohlfuß, Knickfuß oder Knick-Senkfuß
•    Neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Spastiken oder Lähmungen
•    Störungen von Koordination und Bewegungsabläufen
•    Sensomotorische Wahrnehmungsstörungen
•    Allgemein bei Knieproblemen und Rückenbeschwerden
•    Fehlstellungen der Zehen
•    Probleme mit Fersensporn
•    Läufer mit innen- oder außenrotierendem Gangbild
•    Typische Sportprobleme wie Achillessehnenreizungen
•    Schienbeinkantensyndrom oder Patella-Spitzen-Syndrom
•    Zur Vorbeugung bei rotationsgefährdeten Sportarten wie Fußball und Tennis

Übrigens: Sensomotorische Einlagen können auch bei Kindern verwendet werden.

 

Wer fertigt diese Einlagen an und wo bekommt man sie?

Der Wirkmechanismus von sensomotorischen Schuheinlagen ist sehr komplex und es braucht umfangreiche Fachkenntnisse, um sie herzustellen. Die Einlagen erhalten Sie in spezialisierten Sanitätshäusern. Sie werden von speziell ausgebildeten Orthopädietechniker:innen individuell angefertigt, so dass keine Einlage der anderen gleicht.

Ebenso wichtig wie die Einlagen selbst ist das Analyseverfahren zur Erhebung aller medizinischen und anatomischen Daten, die für die Herstellung erforderlich sind. Dazu führen qualifizierte Bewegungsanalytiker:innen eine Reihe an Untersuchungen durch. Neben einem ausführlichen Anamnesegespräch wird der Fuß digital gescannt und eine Fußdruckmessung sowie eine digitale Lauf- und Bewegungsanalyse vorgenommen.

Zudem wird die Stellung der Füße, der Beine und des Beckens manuell überprüft. Die Erfahrung zeigt, dass es oft sinnvoll ist, eigene Schuhe mitzubringen, die im Alltag häufig getragen werden, damit diese begutachtet werden können. Die Daten werden gespeichert, um sie später zur Beurteilung des Therapieerfolges heranziehen zu können.

 

Wer verschreibt die sensomotorischen Einlagen?

Sensomotorische Einlagen für die Schuhe können Sie in spezialisierten Sanitätshäusern erwerben. Damit die Krankenkassen die Kosten übernehmen, müssen die Einlagen ärztlich verschrieben werden. Aktuell übernehmen noch nicht alle Krankenkassen die Kosten für das neuartige Behandlungskonzept, obwohl das Wirkprinzip aus der Physiotherapie seit vielen Jahren bekannt und erprobt ist. Sprechen Sie gern Ihr Fachpersonal im Sanitätshaus an, um sich zu diesem Thema beraten zu lassen. Über unsere Sanitätshaussuche finden Sie Filialen in Ihrer Umgebung. Selbstverständlich können Sie die Einlegesohlen auch ohne Rezept Ihres Arztes erwerben und privat bezahlen.

 

Was kosten die innovativen Schuheinlagen?

Das Analyseverfahren und die Herstellung sensorischer Einlagen sind sehr zeitaufwändig und verlangen ein umfangreiches und interdisziplinäres Fachwissen. Daher kosten sensorische Einlagen etwas mehr als normale orthopädische Einlagen. In der Regel kann man mit Preisen von 250 bis 300 Euro für ein Paar Einlagen rechnen. Meist sind die weiteren Termine zur Kontrolle und Anpassung im Preis enthalten.

 

Welche Unterschiede gibt es in den Modellen?

Es gibt verschiedene Modelle, die für unterschiedliche Indikationen konzipiert wurden. So stimulieren manche in erster Linie die Fußmuskulatur, während andere die Statik von Becken und Wirbelsäule ansprechen. Die Fachberater:innen werden Ihnen die Modelle gern persönlich vorstellen und ihre Einsatzbereiche erläutern.

 

Was ist beim Tragen zu beachten?

Auch wenn die Einlagen unscheinbar aussehen: Sie haben es in sich! Selbst wenn Sie bereits orthopädische Einlagen getragen haben, ist das Umlernen von Bewegungsabläufen durch die sensomotorischen Impulse für den Körper sehr anstrengend. Tragen Sie die Einlegesohlen daher zunächst am besten nur stundenweise und steigern Sie die Tragezeit schrittweise.

Lassen Sie Ihre sensomotorischen Einlagen nach zwei bis vier Wochen im Sanitätshaus kontrollieren und berichten Sie von Ihren persönlichen Erfahrungen. Bei Bedarf können die Einlagen noch einmal etwas angepasst und die Stimulation etwas abgemildert werden, sollte sie für den Anfang zu stark sein.

 

Welche Erfahrungsberichte gibt es?

Sensomotorische Einlagen werden an die Anatomie und die Beschwerden jedes Menschen angepasst, daher sind auch die Erfahrungsberichte sehr individuell. Viele Patient:innen sind überrascht über die intensive Wirkung der Einlagen. Manche berichten über Ermüdungserscheinungen der Füße, die sich zu Beginn nach einer gewissen Tragedauer einstellten. Wer die Sohlen direkt den ganzen Tag lang tragen wollte, hatte danach häufig Muskelkater.

Diese Reaktionen sind völlig normal, denn der Körper muss viele Bewegungsabläufe ganz neu lernen. Schon nach kurzer Zeit bemerken die meisten Patienten jedoch, dass die Einlagen ein sicheres Gefühl beim Laufen vermitteln und dem Sprunggelenk einen guten Halt geben. Viele Patient:innen machen die Erfahrung, dass sich die Körperhaltung aufrechter und gesünder anfühlt und dass typische Probleme wie Knieschmerzen zunehmend verschwinden.

 

 

Bildnutzung mit freundlicher Genehmigung von Schein Orthopädie Service KG.