Kniearthrose – Wenn das Knie nicht mehr mitmacht
Woran erkennt man eine Kniearthrose?
Das Krankheitsbild der Kniearthrose macht sich durch einige Symptome im Alltag bemerkbar. Sollten Sie neben dauerhaften Knieschmerzen einige der folgenden Symptome bei sich beobachten, sollten Sie möglichst bald einen Arzt bzw. eine Ärztin aufsuchenen.
- Das Kniegelenk ist steif, wenn es einige Stunden nicht bewegt wurde
- Knieschmerzen beim Treppensteigen oder beim Gehen einer kurzen Strecke
- Knacken im Kniegelenk
- Das Kniegelenk knirscht, wenn es bewegt wird
- Das Kniegelenk lässt sich nicht mehr soweit oder so einfach beugen, wie bisher
- Schwierigkeiten mit alltäglichen Bewegungen, wie vom Stuhl Aufstehen, aus der Badewanne oder aus dem Auto Steigen
- Beim Sport schmerzt das Knie manchmal so sehr, dass man damit aufhören muss
- Gelenkschwellungen
- Schlafstörungen aufgrund der Knieschmerzen
Doch was steckt eigentlich hinter dem Begriff Kniearthrose?
Es handelt sich dabei um einen fortschreitenden Knorpelabbau im Kniegelenk. An den Gelenkflächen des Knies befindet sich eine schützende Knorpelschicht, die verhindert, dass die Knochen in Bewegung aneinander reiben. Baut sich diese Knorpelschicht nun ab, passiert aber genau das: Die Gelenkknochen reiben aneinander und es können Schmerzen, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen entstehen.
Welche Gründe kann eine Kniearthrose haben?
Die Ursachen einer entstehenden Kniearthrose sind vielfältig. Folgende Ursachen und Risikofaktoren begünstigen das Krankheitsbild:
Überbelastung
• Sport mit Stop-and-Go-Bewegungen
• Häufiges Stehen und Knien im Beruf
• Schwere körperliche Arbeit
Übergewicht
Jedes Kilo zu viel belastet die Kniegelenke; zudem werden vom Körperfett entzündungsfördernde Stoffe produziert, die den Knorpelabbau begünstigen.
Alter
Die natürliche Regenerationsfähigkeit des Knorpels nimmt im Verlauf des Lebens ab.
Genetische Veranlagung
Der vorzeitige Gelenkverschleiß kann auch durch eine erbliche Veranlagung entstehen.
Verletzungen
Verletzungen, wie z.B. Kreuzbandriss, Meniskus- oder traumatische Knorpelschäden, können zu Arthrose führen.
Gelenkfehlstellungen
X- oder O-Beine führen zu einer übermäßigen Belastung eines Gelenkteils (Gelenkkompartiments).
Wie stellt der Arzt die Diagnose Gonarthrose?
Der Arzt untersucht das betroffene Knie auf Empfindlichkeit des Gelenks, knirschende oder knackende Geräusche, Schwellungen oder Verformungen des Knochens, ob ein Muskelabbau vorliegt und ob das Knie instabil ist. Zu der körperlichen Untersuchung können auch noch bildgebende Verfahren herangezogen werden, wie Röntgen, Ultraschall, Computertomographie (CT) und Magnetresonanztherapie (MRT).
Welche Schweregrade gibt es?
Bei einer Kniearthrose wird zwischen einem leichten, einem moderaten und einem schweren Krankheitsstadium unterschieden.
Bei einer leichten Kniearthrose beginnt der Knorpelabbau erst. Nach anstrengenden Aktivitäten kann es zu Schmerzen und leichten Einschränkungen kommen. Vor allem, wenn eine Fußfehlstellung ursächlich ist, kann eine spezielle Schuheinlage helfen, das Knie durch eine bessere Fußhaltung zu entlasten und dem Knorpelabbau entgegen zu wirken. Durch eine besondere Polsterung wird zudem der Stoß beim Laufen etwas gedämpft und das Knie so geschont. Auch gezielte Übungen und eine spezielle Ernährung können helfen, dass die Kniearthrose nicht weiter fortschreitet (s.u.).
Ist der Knorpelabbau bereits weiter fortgeschritten, so dass an einigen Stellen Knochen auf Knochen reibt, spricht man von einer moderaten Kniearthrose. Beim Laufen, Knien oder Treppensteigen können bereits Schmerzen im Kniegelenk entstehen oder die Beweglichkeit eingeschränkt sein. Nach längerem Sitzen oder Stehen fühlt sich das betroffene Knie meist steif an und muss erst etwas bewegt werden, bis es wieder „einsatzfähig“ ist. Nach anstrengenden Aktivitäten können außerdem Gelenkschwellungen und/oder -ergüsse auftreten.
Bei voranschreitender Erkrankung ist die schützende Knorpelschicht schließlich im schweren Stadium großflächig abgebaut. Die Knochenenden des Kniegelenks reiben bei Bewegung schmerzhaft aufeinander. Als letzter Ausweg muss ein künstliches Kniegelenk eingesetzt werden. Da es sich aber um einen schwerwiegenden Eingriff mit langer Heilungsdauer und ohne Garantie einer anschließenden Beschwerdefreiheit handelt, sollten vorher möglichst alle weiteren Therapieoptionen ausgeschöpft werden.
Eine Orthese zur Entlastung des Kniegelenks
Bereits im moderaten Stadium, aber auch später im schweren Stadium einer Gonarthrose können spezielle Arthrose-Orthesen das erkrankte Gelenk entlasten und damit Schmerzen reduzieren bzw. sogar das Fortschreiten der Arthrose verlangsamen. Eine Orthese, wie z.B. die Unloader One® X von Össur, ermöglicht durch die entlastende Funktion zudem, weiterhin aktiv zu bleiben und das Gelenk beweglich zu halten. Der betroffene Gelenkbereich wird bei der Unloader One® X-Orthese entlastet und reduziert so klinisch nachgewiesen den Schmerz im betroffenen Knie bei einer Kniearthrose. Eine Positionierungshilfe, farbkodierte Berührungspunkte und Schnellverschluss-Schnallen erlauben ein intuitives An- und Ablegen. Leichtgewichtige und atmungsaktive Schalen mit weichem Kantenverlauf passen sich der Beinanatomie an. Gurte mit weicher Einfachnaht verhindern Materialüberfluss in der Kniekehle und reduzieren das Scheuern.
Wie kann ich meinen Körper im Alltag gegen die Arthrose unterstützen?
Wenn es um die Körpergesundheit geht, kann viel über die Ernährung beeinflusst werden. Auch bei einer Arthroseerkrankung kann man mit einer abgestimmten Ernährung dafür sorgen, dass Entzündungen im Gelenk reduziert werden. Einige Nahrungsmittel sind dafür bekannt, dass sie eher entzündungsförderlich sind. Dazu gehören meist stark verarbeitete Lebensmittel, wie Fast Food und Fertiggerichte, aber auch Fleisch und Wurst, Zucker und Süßigkeiten, Alkohol, Eigelb, Nudeln mit Ei-Anteil, frittiertes Essen und Salz. Hiervon sollte möglichst wenig auf dem täglichen Speiseplan stehen.
Stattdessen sollte die Ernährung abwechslungsreich gestaltet werden, mit viel frischem Obst und Gemüse, ballaststoffreichen Lebensmitteln, wie z.B. Haferflocken, Vollkornprodukten, Omega-3-Fettsäuren (frischem Fisch), fettarmer Milch und Milchprodukte sowie Raps-, Leinsamen- oder Walnussöl.
Darüber hinaus können spezielle Knieübungen bei der Reduktion der Beschwerden helfen, wenn sie regelmäßig ausgeführt werden. Durch die gezielte Bewegung wird Gelenkschmiere produziert, die für einen geringeren Abrieb zwischen den Knochenenden im Gelenk sorgt.
Geeignete Übungen zeigt beispielsweise Össur auf seiner Webseite, sowohl für Einsteiger:innen, als auch für Fortgeschrittene.
Dieser Text ist in Zusammenarbeit mit der Össur Deutschland GmbH entstanden.