Skip to main content

Hilfe bei Venenleiden

Venenleiden gilt als Volkskrankheit. In unserem Beitrag finden Sie Informationen zu Risikofaktoren sowie zur Vorbeugung.

Personen sitzen auf Treppe
© Julius Zorn GmbH

Der Mensch ist mit einem Netz aus Blutgefäßen durchzogen. Dieses Netz ist über 100.000 km lang und schleust bei einem Erwachsenen etwa 5 Liter Blut pro Minute durch die Gefäße, bei Anstrengung sogar deutlich mehr. Dabei wird das nährstoff- und sauerstoffreiche Blut vom Herzen über die Arterien in den Körper gepumpt. In den Venen wird das verbrauchte Blut schließlich Richtung Herz zurückgeführt.

In aufrechter Haltung arbeitet der Kreislauf entgegen der Schwerkraft, vor allem die Beinvenen leisten hierfür Schwerstarbeit. Den langen Weg zurück zum Herzen erleichtert die Muskel-Venen-Pumpe der Beinmuskulatur: Die Muskeln ziehen sich bei Bewegung zusammen, wodurch die Venen sich verengen und das Blut nach oben pressen. Sogenannte Venenklappen (gestützt vom Bindegewebe unserer Haut) verhindern über ihren Öffnungs- und Schließmechanismus den Rückfluss, sobald der Muskel sich wieder entspannt.

Wie erkennt man ein Venenleiden

Venenleiden gilt als Volkskrankheit. Lediglich 10 % der deutschen Bevölkerung im Alter von 18-79 Jahren bleibt von einer Erkrankung verschont. Von Besenreisern sind rund 59 % betroffen, diese verlaufen i.d.R. jedoch größtenteils harmlos. Krampfaderleiden treten bei gut 23 % auf, die Erhebung bezieht sich auf mit und ohne Anzeichen einer chronisch venösen Insuffizienz. (Quelle: Bonner Venenstudie I, 2003)

Häufige Venenerkrankungen

Besenreiser: Besenreiser geben sich als erweiterte bläulich gefärbte Venen zu erkennen, die in oder unter der obersten Hautschicht liegen. Ihre Ursache begründet sich in einer Venenklappeninsuffizienz (bedingt durch eine Schwäche des Bindegewebes), wobei sich das Blut in den Beinvenen zeitweise staut und die Adern dadurch an Elastizität verlieren. Sie sind größtenteils harmlos und somit oft ein kosmetisches Problem. Eine Untersuchung wird dennoch empfohlen.

Krampfadern (Varizen, Varikose): Auch bei Krampfadern handelt es sich um eine belastungsbedingte Erweiterung der Venengefäße. Durch die Ansammlung des Blutes kommt es zu einem sogenannten Venenstau. Im Gegensatz zu Besenreisern sind die Gefäße deutlich erweitert mit bis zu 3 mm Durchmesser und dadurch entsprechend auffälliger. Sofern Schmerzen auftreten, kann eine Entzündung die Ursache sein, welche ärztlich behandelt werden muss. Bleibt eine Behandlung aus, entwickelt sich im schlimmsten Falle eine chronisch venöse Insuffizienz.

Thrombose: Eine Thrombose wird dadurch verursacht, dass die Blutzirkulation im Blutgefäß durch ein Blutgerinnsel (Thrombus) blockiert wird. Das Blut kann nicht mehr zirkulieren und die Venen werden dadurch zunehmend belastet und u. U. schwer geschädigt. Eine Thrombose sollte frühzeitig behandelt werden, da das Blutgerinnsel auch von der Blutzirkulation mitgeschwemmt werden und an anderer Stelle stecken bleiben kann (gefährlich wird dies auf dem Weg zur Lunge). Häufige Symptome sind: Schwellungen, Spannungsgefühle und/oder Verfärbung der betroffenen Stelle.

Chronisch venöse Insuffizienz (CVI): Bei der CVI wird der Abtransport des Blutes aufgrund von defekten Venenklappen dauerhaft nicht mehr richtig unterstützt. Oftmals sind anhaltende Krampfadern oder Thrombosen die Ursache. Dieser Zustand führt zu einer Wasseransammlung in den Beinen, Juckreiz, Schwellungen bis hin zum offenen Bein.

Unser rehaVital-Tipp:
Machen Sie den Venentest der Deutschen Venen-Liga e.V.

Symptome

Die Symptome für ein Venenleiden sind sehr unterschiedlich und werden daher nicht immer frühzeitig erkannt. 

Spürbare Symptome: 

  • Schwere oder schmerzende Beine
  • Nächtliche Wadenkrämpfe
  • Ziehender oder stechender Wadenschmerz
  • Kribbeln oder Brennen
  • Druckschmerz
  • Spannungsgefühl

Sichtbare Symptome: 

  • Schwellungen, vor allem im Knöchelbereich und den Füßen
  • Besenreiser
  • Krampfadern
  • Rötungen bzw. andere Hautverfärbungen
  • Trockene, dünne Haut ober der betroffenen Vene
  • Hautgeschwüre im Knöchelbereich

Risikofaktoren und Vorbeugung

Sowohl die Venen als auch das Bindegewebe werden im Verlauf des Lebens schwächer und führen bei steigendem Alter zu erhöhten Risiken. Auch die genetische Vorbelastung spielt eine Rolle. Weitere Risikofaktoren sind:

  • Alter: Bewegungsmangel, Flüssigkeitsmangel
  • Geschlecht: höhere Fallzahlen bei Frauen 
  • Schwangerschaft: erhöhte Blutmenge, erhöhter Druck auf Gefäße
  • Hormonelle Einflüsse: z. B. Anti-Baby-Pille
  • Übergewicht: Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Krankheiten
  • Rauchen: Risikofaktor für Thromboseerkrankungen
  • Beruf: überwiegend stehende oder sitzende Tätigkeit
  • Längere (Flug)-Reisen 


Im Alltag können hilfreiche Maßnahmen zur Vorbeugung von Venenleiden umgesetzt werden:

Unser rehaVital-Tipp:
Versuchen Sie doch mal die Übungen für gesunde Venen - ob zu Hause, im Büro oder unterwegs.

Venengesundheit – Beratung im Sanitätshaus

Sanitätshäuser stellen die Gesundheit Ihrer Venen in den Mittelpunkt. Mittels einer Analyse zur Venenfunktion (sog. Venenvermessung) und Beratung zur Anwendung von Kompressionsstrümpfen werden leichte Beschwerden gelindert und Symptome frühzeitig erkannt. Nutzen Sie unsere Filial-Suche, um Sanitätshäuser in Ihrer Umgebung zu finden.

Venenvermessung

Der Gesundheitsgrad der Venen lässt sich schnell und einfach mit einem Venenfunktionstest überprüfen. Das norddeutsche Sanitätshaus STOLLE bietet regelmäßige Venenmessaktionstage mit Terminvergabe an. 

Hierfür werden zunächst Schuhe und Strümpfe abgelegt. Die Messung erfolgt im Sitzen und ist völlig berührungs- und schmerzfrei. Infrarotsensoren messen oberhalb der Innenknöchel während eines vorgegebenen Bewegungsablaufes (wippen auf dem Fußballen), wie gut sich bei Bewegung der Beine die Venen leeren und wieder füllen. Auf diese Weise kann die Funktionstüchtigkeit der Venenklappen beurteilt werden.  Die im Nachgang folgende Beratung zum Thema Venengesundheit beinhaltet auch eine Übersicht zur möglichen Kompressionsversorgung. Bei Bedarf wird für weitere Schritte an den Arzt verwiesen. 

 

Kompressionstherapie als Basisbehandlung

Kompressionsstrümpfe werden bei vorliegenden Venenerkrankungen als auch zur Prävention eingesetzt. Der nach oben geringer werdende Druckverlauf des Strumpfes wirkt sich auf Muskeln und Venengefäße aus und schiebt so die Venen in ihre ursprüngliche Form zurück. Intakte Venenklappen können nun wieder schließen und den Transport des Blutes zurück zum Herzen unterstützen. Durch aktive Bewegung wird zudem die Muskel-Waden-Pumpe aktiviert und so die Therapie zusätzlich unterstützt.

Medizinische Kompressionsversorgung muss passen! Der Hersteller Juzo bietet eine Vielzahl an modischen Kompressionsstrümpfen zur Behandlung von Venenleiden, zur Vorbeugung im Alltag oder beim Sport. 
 

Deutscher Venentag

Am 24. April 2021 ist Deutscher Venentag. Ziel ist es, auf Venenerkrankungen, die damit einhergehenden Risiken und mögliche Vorbeugungsmaßnahmen aufmerksam zu machen. Der Deutsche Venentag wurde vor 19 Jahren von der Deutschen Venen-Liga e.V. (DVL) ins Leben gerufen und ist bundesweit die größte Aufklärungskampagne zu diesem Thema.

In Kooperation mit verschiedensten Anbietern werden Aktionen in Form von Themen-Vorträgen, Venen-Check-Ups, Gymnastik zur Vorbeugung und Informationsstände deutschlandweit kostenlos angeboten. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Website der Deutschen Venenliga.

 

Dieser Text ist in Zusammenarbeit mit der Julius Zorn GmbH entstanden.