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Gesunde Körperhaltung: Hilfreiche Tipps für den Pflegealltag

Viele Pfleger und pflegende Angehörige leiden schon bald nach Beginn ihrer Tätigkeit unter Rückenproblemen und damit einhergehenden Schmerzen. Bei anderen entwickeln sich solche Beschwerden langsamer oder treten erst nach einer akuten Überlastung auf. Unabhängig vom Verlauf ist es in aller Regel eine unangemessene Körperhaltung, die die Rückenschmerzen verursacht.

Gesunde Körperhaltung - Sunrise Medical
© Sunrise Medical GmbH

Mögliche Gründe sind:

  • Eine bestimmte Position, die über längere Zeit gehalten wird, ohne sich zu bewegen.
  • Haltungen, die die physiologische Kurvatur der Wirbelsäule verstärken.
  • Größere Anstrengungen innerhalb eines kurzen Zeitraums.
  • Abrupte Bewegungen.

Darüber hinaus tragen das Umfeld, in dem die Betreuung erfolgt, sowie der Gesundheitszustand des Pflegenden dazu bei, dass er diese Gewohnheiten annimmt, die seinem Rücken schaden. Dazu zählen beispielsweise eine unzweckmäßige Einrichtung, fehlende Beleuchtung, mangelnder Platz, Eile und andere Quellen von Stress, die den Pfleger zwingen, eine unnatürliche Haltung einzunehmen.

 

Grundsätze für eine bessere Körperhaltung

Um seine Körperhaltung zu verbessern, muss der Pfleger bzw. der pflegende Angehörige zunächst in der Lage sein, jene Positionen zu erkennen, in denen eine angemessene Verteilung des zu tragenden Gewichts seine muskulären Anstrengungen unterstützt und ihm so die Arbeit erleichtert. Der Schutz der Lendenwirbelsäule und der umgebenden Muskulatur ist dabei von besonderer Bedeutung. Nur so lassen sich Lumbago, im Volksmund meist "Hexenschuss" genannt, aber auch schwerwiegendere Folgen wie Kontrakturen, Bandscheibenvorfälle, Luxationen und Skoliose verhindern. Derartige Erkrankungen schränken die Bewegungsfähigkeit und körperliche Belastbarkeit von Pflegern und pflegenden Angehörigen stark ein.

 

Ratschläge für das sichere Bewegen/Transferieren von Patienten

Als Transfer wird das Bewegen von Pflegebedürftigen von einer Oberfläche auf eine andere bezeichnet, z. B. aus dem Rollstuhl ins Bett, auf die Couch, unter die Dusche, in die Badewanne oder umgekehrt. Aufgrund der Komplexität solcher Aktionen kann ein erfolgreicher Transfer, bei dem sich weder Patient noch Pfleger verletzen, nur gewährleistet werden, wenn sich beide in ihrem Tun unterstützen und der Patient im Rahmen seiner Möglichkeiten mithilft.

Ratschläge, um Patienten schonend und sicher zu transferieren:

  • Zunächst müssen Größe und Gewicht der Person, die bewegt werden soll, abgeschätzt werden.
  • Auch ihr Grad der Behinderung und die zu erwartende Mithilfe beim Transfer sind zu berücksichtigen.
  • Der Pflegebedürftige sollte nur an vorgegebenen Stellen gefasst werden, etwa an Schultern und Hüfte, Ellenbogen und Sprunggelenken.
  • Die Haut von Patient und Pflegendem sollte möglichst trocken sein, damit keine Verletzungen durch Reibung entstehen.
  • In dem Moment, in dem der Patient angehoben wird, sollte die Kraft des Pflegers aus seinen Beinen kommen, nicht aus dem Rücken.
  • Um stabiler zu stehen, stellt sich der Pfleger leicht breitbeinig auf.
  • Sein Gewicht lagert auf dem gesamten Fuß, nicht ausschließlich auf den Fußspitzen.
  • Es ist darauf zu achten, dass der Rücken gerade gehalten und im unteren Abschnitt leicht durchgedrückt wird.
  • Der Patient sollte möglichst nah am Körper des Pflegenden gehalten werden, ohne dass dieser seine Arme strecken muss.
  • Drehbewegungen sollten aus den Beinen heraus erfolgen, nicht aus dem Bauchbereich.
  • Sich bei gestrecktem Knie nach vorn zu beugen, führt zu einer übermäßigen Belastung der Wirbelsäule und sollte vermieden werden.

Im Allgemeinen sind Lifter zum Patiententransfer die beste Alternative, um Verletzungen vorzubeugen und den Pflegebedürftigen sicher zu bewegen.

Eine andere clevere Idee im Bereich der Mobilität, die dem Pflegenden seine Arbeit wesentlich erleichtert, ist ein Hilfsmotor für den Rollstuhl. Damit lässt sich ein manueller Rollstuhl ohne Kraftaufwand bewegen. Ein Beispiel dafür ist die elektrische Schiebehilfe Empulse R20 von Sunrise Medical, die es der Begleitperson wesentlich einfacher macht, den Rollstuhl des Pflegebedürftigen zu bewegen. Hierbei handelt es sich um das leichteste Modell auf dem Markt und die einzige Schiebehilfe, die sich mit dem Rollstuhl zusammenklappen lässt. Die patentierte Faltfunktion und das geringe Gewicht des R20 ermöglichen einen problemlosen Transport – auch am Rollstuhl montiert.

 

Tipps für Mobilisierungen

Von Mobilisierungen spricht man, wenn die Bewegung des Patienten auf ein und derselben Oberfläche erfolgt - also in der Regel im Bett. Der Pflegende hilft dem Patienten dabei, eine andere Position einzunehmen und bestimmte Körperteile zu bewegen, um dem fortschreitenden Abbau der Muskulatur, Gelenksteife und Druckgeschwüren vorzubeugen. Außerdem wird durch die Mobilisierung die Durchblutung angeregt. Mobilisierungen erfolgen in der Regel mehrmals täglich und sind körperlich weniger anstrengend als ein Patiententransfer. Hier kann der Pflegende seine Kraft gezielt einsetzen und so dosieren, dass er seinen Rücken mit einer angemessenen Körperhaltung schützt und Schmerzen verhindert.

Es empfiehlt sich, für den jeweiligen Patienten eine individuelle Tabelle zu erstellen, in der die Positionen, die er nacheinander einnehmen soll, aufgelistet werden. Hilfreiche Tipps für die Durchführung von Mobilisierungen:

  • Soweit es möglich ist, sollte der Patient seine Position aus eigener Kraft wechseln.
  • Abrupte Bewegungen können dem Patienten Schmerzen bereiten und sind zu vermeiden.
  • Auch der direkte Kontakt mit Wunden und anderen Verletzungen ist nach Möglichkeit zu vermeiden.

 

7 gesunde Gewohnheiten für Pfleger und pflegende Angehörige

Mit diesen gesunden Gewohnheiten lässt sich nicht nur die Körperhaltung des Pflegenden verbessern. Sie erleichtern ihm auch die Kommunikation mit dem Patienten und damit generell seine Tätigkeit.

    1. Auf Körperhaltung und Rückengesundheit ist immer zu achten. Machen Sie sich die physiologische Kurvatur der Wirbelsäule bewusst, um sie nicht zu überlasten, während Sie stehen. Gehen Sie mit  erhobenem Kopf durch das Leben, statt auf den Boden zu blicken. Beim Sitzen ist es wichtig, den Lendenbereich in der entsprechenden Zone der Lehne von Stuhl oder Sitz abzustützen. Generell sollten große und starke Muskeln genutzt werden, um Anstrengungen zu unternehmen.
       
    2. Gewichtskontrolle und regelmäßige Bewegung tun nicht nur dem Patienten gut, sondern stärken auch den Rücken des Pflegers.
       
    3. Das Arbeitsumfeld sollte so gestaltet werden, dass es die Arbeit bequemer macht und diese wirklich erleichtert. Dazu müssen möglicherweise Veränderungen vorgenommen, ungeeignetes oder abgenutztes Mobiliar entfernt und ersetzt werden. So ist es möglich, die täglichen Aufgaben auszuführen, ohne Zwangshaltungen einzunehmen. Stürze und Unfälle lassen sich vermeiden und die Arbeit wird sicherer.
       
    4. Der Markt bietet zahlreiche Produkte, die die Arbeit von Pflegern erleichtern und die damit einhergehende körperliche Belastung vermindern.
       
    5. Erst denken, dann handeln. Dieser Leitsatz gilt ohne Einschränkung, wenn es darum geht, Verletzungen zu vermeiden, die sich aus Überanstrengung und falscher Haltung ergeben. Dazu sollte der Pflegende wissen, inwieweit der Patient ihn bei der Realisierung bestimmter Maßnahmen unterstützen kann.
       
    6. Derartige Details sind vor jedem Transfer und jeder Mobilisierung zu berücksichtigen und können sich abhängig von der Entwicklung des Patienten auch im Laufe der Zeit ändern.
       
    7. Grundsätzlich ist es auch sinnvoll, Schulungen und Weiterbildungen zur gesunden Körperhaltung wahrzunehmen, damit es nicht zu einer Belastung für den eigenen Körper kommt. Experten aus dem Gesundheitswesen und anderen Fachbereichen sowie Selbsthilfegruppen um Hilfe zu bitten, ist oft der direkteste Weg, um sich weitere Kenntnisse anzueignen, Verletzungen vorzubeugen und sich effektiver um pflegebedürftige Menschen kümmern zu können.

     

    Dieser Text ist in Zusammenarbeit mit der Sunrise Medical GmbH entstanden.